Darum geht’s:
In der Gemeinde Schmiechen entstehen moderne Coworking-Räume, die den neuesten Standards entsprechen.
Im Gewerbepark Am Saumfeld in Schmiechen ist ein Konzept für flexible Arbeitsplätze geplant. Dieses Vorhaben im Landkreis Aichach-Friedberg soll städtischen Coworking-Räumen in nichts nachstehen. Dabei wird auf vorhandenen Erkenntnissen über Coworking-Projekte in Städten aufgebaut. Das Konzept geht sogar noch einen Schritt weiter: Durch eine begleitende Entwicklung in unmittelbarer Nähe werden mit dem Hanserhof 30 bis 40 neue Wohnungen geschaffen.
Ländliche Potenziale nutzen
Der Initiator und Entwickler Helmut Wirths aus Schmiechen möchte auf einem Gemeindegrundstück Arbeit und Wohnen wieder miteinander vereinen – und seinen Heimatort damit aktiv mitgestalten. Er sieht nicht nur den Standort als ideal an, der zwischen München, Augsburg und Landsberg am Lech gelegen ist. Auch das wirtschaftliche Umfeld passt mit einer guten Unternehmensstruktur, Neuzuzügen und einer hohen Pendlerquote. „Auf dem Land herrscht eine besondere Nachfragesituation, es hat sich nur noch keiner hierher getraut. Wir sprechen viele Unternehmen und Handwerker im direkten und erweiterten Umfeld an, die Resonanzen sind bereits jetzt sehr positiv", erklärt Wirths.
So macht das Projekt die Zukunft besser:
- Durch ein attraktives Arbeitsumfeld wird der Verbleib im ländlichen Raum ermöglicht
- Pendelfahrten werden reduziert und damit der CO2-Ausstoß gesenkt
- Ländlicher Raum in A³ kann sich als moderner Arbeitsstandort vermarkten
Flexibilität und Austausch
Obwohl ursprünglich ein Neubau für ein eigenes Büro geplant war, reifte die Idee zu einem Arbeitsplatzkonzept heran, das neuesten Standards entsprechen sollte. Dazu gehören eine flexible Raumnutzung und ein branchenübergreifender Austausch. Weitere ergänzende Services im Bereich Rechnungswesen, Buchhaltung, Telefondienste und Sekretariate werden unter anderem für Handwerker als interessant angesehen. Die Idee ist jedoch weitreichender: Lokale Bestandsunternehmen können damit gehalten und neue Firmen gewonnen werden. Es gibt zudem positive Impulse für die dörfliche Infrastruktur und trägt zur Förderung der Digitalisierung bei.
Indem weniger Fachkräfte nach München, Augsburg und Ingolstadt pendeln, kann auch der Straßenverkehr entlastet werden. Denn Wohnen und Arbeiten rücken wieder enger zusammen. Folglich wird das Pendeln zum Arbeitsplatz durch die deutlich kürzeren Strecken reduziert. Den Kunden werden außerdem E-Autos zur Benutzung bereitgestellt. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass jungen Menschen durch ein attraktives Arbeitsumfeld in Verbindung mit modernen Arbeitsplätzen ein Verbleib im ländlichen Raum ermöglicht wird.
Alle profitieren von dem Projekt
Neben der Arbeit im offenen Büro sollen auch der Gemeinde und ansässigen Vereinen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Als Open-House kann so ein Ort der Begegnung für gemeinschaftliches Miteinander und Kultur geschaffen werden. Der Standort und die Gemeinde können allesamt von dem Projekt profitieren. Daher sind ansässige Unternehmen an der Umsetzung beteiligt.
Auch gemeindeübergreifende Kooperationen, zum Beispiel im Bereich Mobilität und Energie, werden weiter ausgebaut. Bei der Gestaltung der Freiflächen wird ein Steg über die angrenzende Schmiechach geplant. Damit wird ein fußläufiger Zugang zu der benachbarten Wohnanlage geschaffen. Ein (über-)regionales Partnernetzwerk entsteht also rund um das Vorhaben.
Besonderheit des Projekts:
Ort der Begegnung – auch die Gemeinde und ansässige Vereine können Räumlichkeiten nutzen.
Wegweisend für die ganze Region
Das Projekt in Schmiechen ist ein Leuchtturmprojekt, das weitere Handlungsziele im Wittelsbacher Land verfolgt. Dazu gehören die Steigerung der Energieeffizienz, der verstärkte Einsatz von erneuerbaren Energien sowie eine klimaschonende Lebens- und Wirtschaftsweise. Außerdem ist die Gestaltung eines attraktiven Lebensraums für alle Generationen und Bevölkerungsgruppen geplant. Die Region kann sich damit als interessante Arbeitsregion profilieren und als attraktiver Wirtschafts- und Arbeitsstandort vermarkten.
LEADER-Förderung
Der Wittelsbacherland-Verein kann als lokale Aktionsgruppe regionalen Projektträgern bei der Beschaffung von EU-Fördermitteln unter die Arme greifen. Das Förderprogramm LEADER wird finanziert aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER). Es subventioniert Vorhaben, die einer Region wie dem Landkreis Aichach-Friedberg zugutekommen. In dieser Förderperiode (2014 bis 2020) standen für den Landkreis Aichach-Friedberg 1,5 Millionen Euro bereit. Das Coworking in Schmiechen wird mit 100.000 Euro gefördert.
Quelle/Medium: In Kooperation mit www.augsburger-allgemeine.de
Gekürzte Version des am 4.4.2020 in der AZ-Immobörse erschienenen Artikels.
Schmiechen im Landkreis Aichach-Friedberg
Weiterführende Links
Webseite Coworking Schmiechen:
Projektbeschreibung Wittelsbacher Land Verein:
Webseite Coworking Schmiechen:
Projektbeschreibung Wittelsbacher Land Verein: