Darum geht’s:
Das Transferprojekt der Surffreunde Augsburg und der Technischen Hochschule Augsburg zur Realisierung der künstlich angelegten Flusswelle vereint Expertisen aus Wassersport und Technik. Durch die Nutzung zirkulärer Baustoffe und das Ersetzen von Stahlbeton durch Carbon-Recyclingbeton ist die Anlage nicht nur klimafreundlicher, langlebiger und nachhaltiger, sondern auch in der Ausarbeitung präziser als vergleichbare Bauprojekte.
Das Projekt wurde von Wassersport-Enthusiasten aus Augsburg initiiert, die im Zuge dessen den Verein Surffreunde Augsburg e.V. ins Leben riefen. In der Konstruktions- und Entwicklungsphase wird der Bau der Surfwelle von Studierenden der Fachrichtung Bauingenieurwesen der Technischen Hochschule Augsburg begleitet. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel, Experte für Carbonbeton an der Fakultät für Architektur und Bauwesen, unterstützen sie das Projekt seit dem Wintersemester 2022/23. Durch die Kooperation mit der Hochschule wird urbanes Surfen auf eine neue Ebene gehoben: Alle Bauteile können mit maximaler Rücksicht auf Ressourcenschutz hergestellt werden. Hinzukommt, dass die Surfwelle durch die natürliche Wasserkraft vollkommen klimaneutral betrieben wird.
Beispielloses Freizeitangebot mit Potenzial für die Baubranche
Für die Surfanlage wird am Senkelbach eine bereits vorhandene Sohlschwelle künstlich eingeengt und zu einem Wellenparadies umgestaltet, bei dem Wassersportbegeisterte mit dem Surfbrett, dem Bodyboard oder auch dem Kajak auf einer acht Meter breiten Welle auf ihre Kosten kommen. Dadurch wird ein einzigartiges Freizeitangebot geschaffen, welches auch für die Bauwelt zukunftsweisend ist: Im Inneren der Konstruktion werden Hightechmaterialien mit recycelten Baustoffen kombiniert und so ein technischer Beitrag zur Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit geleistet.
Nachhaltige Konstruktion aus zirkulären Baustoffen
Für den Bau kommt eine hundertprozentig recycelte Gesteinskörnung und damit ein sogenannter zirkulärer Baustoff zum Einsatz. Das Herzstück der Anlage ist eine Konstruktion, die sich allerdings unter dem Wasser befinden wird und die Surfwelle erzeugt. Das Besondere daran ist, dass für die Bauteile nicht wie sonst üblich Stahlbeton verwendet wird, sondern anstelle dessen Recyclingbeton mit einer Carbonbewehrung zum Zuge kommt. Seit einigen Jahren besteht bei der Herstellung von Beton die Alternative, das mattenartige Gelege, die sogenannte Bewehrung, anstelle aus Stahl aus Kohlenstofffasern wie Carbon zu fertigen. Carbon-Recyclingbeton ist somit ein nachhaltiger Baustoff mit guter CO2-Bilanz. Ferner ist eine Carbonbewehrung rostfrei, in etwa sechsmal tragfähiger als Stahl und lässt sich wesentlich besser formen. Im Hinblick auf die Augsburger Surfwelle ermöglicht die Verwendung von Carbon eine Herstellung filigranerer Betonelemente, wodurch die geschwungene Form der Surfwelle einwandfrei ausgearbeitet werden kann.
Studierende und Ingenieurbüro Hand in Hand bei der Entwicklung neuer Bauweisen
Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Demuth + Schön aus Augsburg führten die Studierenden und Lehrenden der Technischen Hochschule Augsburg statische Berechnungen durch. Eine neue Rezeptur für den Recyclingbeton wurde kreiert und parallel dazu die gekrümmte Betonschalung entworfen. Dafür schnitten sie die von der Firma Albani Group bereitgestellte Carbonbewehrung zurecht, formten diese und banden sie im Anschluss zu einem Bewehrungskorb zusammen. Dieser konnte in der Schalung millimetergenau positioniert werden, bevor zum Schluss der Recyclingbeton eingefüllt wurde. In Zusammenarbeit mit der Firma Lauter Beton produzierten die Studierenden bereits mehrere Fertigteile, welche voraussichtlich im April 2023 in der ersten Bauphase im Senkelbach zusammengesetzt werden sollen. Lauter Beton stellte neben dem Beton auch die hochmoderne Umlauf-Fertigungsanlage in Bobingen zur Verfügung.
Die Finanzierung der Surfwelle: Eine Kooperation aus staatlicher Förderung, Crowdfunding und Transferarbeit der Technischen Hochschule Augsburg
Neben Planungs- und Baufirmen, die am Projekt beteiligt sind, wird die Surfwelle Augsburg durch Mittel des Freistaates Bayern, der Stadt Augsburg und Augsburger Bürgern finanziell unterstützt: Die Förderung des Freistaats konnte durch einen Zuschuss der Stadt unter der Führung des Augsburger Sportreferenten Jürgen Enninger ergänzt werden. Um die Surfanlage dennoch möglichst unabhängig über die Ziellinie zu bringen, wird zur Finanzierung des Projekts ebenfalls eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Im Rahmen der Transferarbeit unterstützte die Technische Hochschule Augsburg die Fertigstellung der Carbonbeton-Konstruktion durch HSA_transfer – die Agentur für kooperative Hochschulprojekte, die von der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördert wird.
Studierende und Ingenieurbüro Hand in Hand bei der Entwicklung neuer Bauweisen
Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Demuth + Schön aus Augsburg führten die Studierenden und Lehrenden der Technischen Hochschule Augsburg statische Berechnungen durch. Eine neue Rezeptur für den Recyclingbeton wurde kreiert und parallel dazu die gekrümmte Betonschalung entworfen. Dafür schnitten sie die von der Firma Albani Group bereitgestellte Carbonbewehrung zurecht, formten diese und banden sie im Anschluss zu einem Bewehrungskorb zusammen. Dieser konnte in der Schalung millimetergenau positioniert werden, bevor zum Schluss der Recyclingbeton eingefüllt wurde. In Zusammenarbeit mit der Firma Lauter Beton produzierten die Studierenden bereits mehrere Fertigteile, welche voraussichtlich im April 2023 in der ersten Bauphase im Senkelbach zusammengesetzt werden sollen. Lauter Beton stellte neben dem Beton auch die hochmoderne Umlauf-Fertigungsanlage in Bobingen zur Verfügung.
Die Finanzierung der Surfwelle: Eine Kooperation aus staatlicher Förderung, Crowdfunding und Transferarbeit der Technischen Hochschule Augsburg
Neben Planungs- und Baufirmen, die am Projekt beteiligt sind, wird die Surfwelle Augsburg durch Mittel des Freistaates Bayern, der Stadt Augsburg und Augsburger Bürgern finanziell unterstützt: Die Förderung des Freistaats konnte durch einen Zuschuss der Stadt unter der Führung des Augsburger Sportreferenten Jürgen Enninger ergänzt werden. Um die Surfanlage dennoch möglichst unabhängig über die Ziellinie zu bringen, wird zur Finanzierung des Projekts ebenfalls eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Im Rahmen der Transferarbeit unterstützte die Technische Hochschule Augsburg die Fertigstellung der Carbonbeton-Konstruktion durch HSA_transfer – die Agentur für kooperative Hochschulprojekte, die von der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördert wird.
So macht das Projekt die Zukunft besser:
Indem bei der Errichtung der Surfwelle natürliche Gegebenheiten ausgenutzt und die Bauteile mit maximaler Rücksicht auf Ressourcenschutz hergestellt werden, ist die Top-Attraktion im Bereich Wassersport nicht nur lediglich eine Bereicherung für die Stadt Augsburg. Das Projekt beweist, dass die angewandte Kombination aus Carbonbewehrung und Recyclingbeton funktioniert und ist durch seine Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zukunftsweisend für die Bauwelt.
Surfen als Bereicherung für die Stadt Augsburg
Wie das Beispiel München zeigt, erfreut sich das Flusssurfen immer größerer Beliebtheit. Der Wassersport bietet großes Potenzial als Breitensport, der Naherholung und gemeinsames Sporttreiben verbindet, sowie Spaß, Entspannung und hohe Lernerfolge für alle Zielgruppen bietet. Die Bereicherung Augsburgs durch diese sportliche Top-Attraktion ergänzt nicht nur das kulturelle Flair der Wasserstadt, sondern eröffnet auch im Bereich des Leistungssports große Chancen, wie beispielsweise Stadtmeisterschaften und überregionale Wettkämpfe. Die hervorragenden Trainingsbedingungen machen Augsburg zu einem attraktiven Standort für Surferinnen und Surfer. Doch der Trendsport bietet auch vielen Jugendlichen individuelle Möglichkeiten. Durch das Flusssurfen können die motorischen, emotionalen und sozialen Entwicklungen gefördert werden. Im Zuge dessen sind Kooperationen mit anderen pädagogischen Einrichtungen bereits in Planung.
Regulierung und Kontrolle
Im Unterschied zu natürlichen Flusswellen bietet eine künstlich angelegte Surfwelle verschiedene Vorteile: Zum einen kann die Welle kontrolliert und reguliert und zum anderen mit speziellen Ausstattungen versehen werden. In Augsburg wird die Surfwelle daher mit einem Schutzsystem und Einrichtungen zur Unterstützung von Anfängern ausgestattet. Zusätzlich werden ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme immer Aufsichtspersonen und Lebensretter vor Ort sein. Die Regulierung der Welle ermöglicht es, sie für alle nutzbar zu machen, indem Schwierigkeitsgrade für Anfänger, Fortgeschrittene und die richtigen Profis angepasst werden können. Zudem erlaubt sie es, die Welle abzuflachen und damit unbenutzbar zu machen, damit die Anwohner gezielt berücksichtigt und allgemeine Ruhezeiten eingehalten werden können.
Bildergalerie – Impressionen
Weiterführende Links
Transferprojekt „Surfwelle“ der Technischen Hochschule Augsburg:
Surffreunde Augsburg e. V.:
Alle Vorteile im Überblick
- Erweiterung des Wassersportangebots in Augsburg → Aufwertung der Stadt
- Nutzung natürlicher Gegebenheiten und Antrieb durch die natürliche Kraft des Wassers → Klimaneutralität
- Einsatz recycelter Materialien, die nützlichere Eigenschaften haben als die sonst übliche Variante → Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Präzision
- Im Gegensatz zu natürlichen Flusswellen Möglichkeit zur Ausstattung der künstlich angelegten Welle durch Regulationsmöglichkeiten und Sicherheitsvorkehrungen → Kontrollierbarkeit, Sicherheit