Standort Aufschwung und Wandel in der Augsburger Einkaufsinnenstadt

Im letzten Jahr hat sich einiges in der Augsburger Innenstadt verändert: Läden mussten schließen, neue Geschäfte haben sich angesiedelt und Leerstände wurden neu vermietet. Als Konstante bleibt jedoch das vielfältige Angebot an Einzelhändlern und Gastronomen. Diese beleben die Augsburger Innenstadt und tragen zur hohen Attraktivität bei. Dies insbesondere auch für Besucher außerhalb der Stadtgrenzen.

Attraktive Neueröffnungen statt Leerstand

Von internationalen Köstlichkeiten bis hin zu regionalen Schmankerln auf dem Stadtmarkt, von Traditionsbetrieben in der unteren Altstadt bis hin zu modernen Modeketten in der Shoppingmeile Annastraße – ein Besuch in der Augsburger Innenstadt hält viel Abwechslung bereit. Doch in den letzten Monaten mussten in Zeiten der Krise und des Wandels sogar in 1A-Lagen Geschäfte schließen: „Jack Wolfskin“ und „Rossmann“ sind seither nicht mehr in der Maximilianstraße als Mieter anzutreffen. In bester Lage musste man allerdings nicht lange auf Nachfolge warten: Die Flächen von „Jack Wolfskin“ bezog die Premium-Modemarke „Wellensteyn“ und die durch den Auszug von „Rossmann“ erstandene Leerstelle wurde vorübergehend als Popup Store genutzt. Trotz Schließungen gab es im Jahr 2022 auch viele Neuvermietungen: Nach jahrelangem Leerstand verleihen nun die Modekette „Scotch&Soda“ und „Globetrotter“, einer der größten Outdoor-Händler in Europa, der nördlichen Annastraße neuen Schwung. Auch das Premium-Schuhlabel „Kennel & Schmenger“ sieht erfolgsversprechende Möglichkeiten in Augsburg und eröffnete einen Concept Store. In der Bahnhofsstraße gibt es ebenfalls Grund zur Freude: Die Supermarktkette „Go Asia“ zog in einen Teil der Räumlichkeiten von „C&A“. Damit sorgt sie für Vielfalt im Lebensmittelsektor sowie für eine konstante Einkaufsmöglichkeit in Bahnhofsnähe. Die Bahnhofstraße gewinnt im Kontext der neu entstehenden Mobilitätdrehscheibe Hauptbahnhof und als Verbindung mit dem modernisierten Königsplatz und der Shoppingmeile Annastraße immer mehr an Attraktivität.

Einkaufslaune trotz gestiegener Preise

Starke Kaufkraft

Durch die gute ÖPNV-Anbindung, den Ausbau von Park+Ride-Plätzen sowie weiteren Multimobilitätsangeboten lockt es zahlreiche Besucher zu einer Shoppingtour in die Augsburger Innenstadt. Dass die Menschen in der Region trotz der hohen Inflation von 7,9 Prozent im Jahr 2022 (Quelle: Statistisches Bundesamt) weiterhin eifrig in den Geschäften der Innenstadt einkauften, liegt nicht zuletzt an ihrer starken Kaufkraft. Mit 18.177,99 Millionen € im Wirtschaftsraum Augsburg und damit einem durchschnittlichen Kaufkraftindex von 104,7 lag sie im Jahr 2022 über dem Bundesdurchschnitt (Quelle: 2022 Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg).

Genuss und Erlebnis

Dass sich auch international erfolgreiche Einzelhandelsunternehmen in Augsburg ansiedeln, zeigt, dass die Stadt weiterhin ein attraktiver Standort für Shopping, Genuss und Erlebnis ist. Nach einem massiven Einsturz des stationären Einzelhandels als Folge der Pandemie und trotz des boomenden Online-Handels zieht es nun wieder mehr Shoppingfreudige in die Innenstadt. Die Passantenfrequenz-Messung zählt regelmäßig mehrere Tausend Besucher an Samstagen, wie die hystreet.com GmbH in ihren Erhebungen feststellte. Auch die geringe Leerstandsquote von drei Prozent bei der Erdgeschossnutzung in der Kern-Innenstadt deutet auf eine Erholung des stationären Einzelhandels hin. Im bundesdeutschen Vergleich schneidet Augsburg damit sehr gut ab. Bester Beweis für die nach wie vor große Bedeutung des stationären Handels ist die Eröffnung von Geschäften von online-pure-playern wie „Sportkind“, die ihre Ware ausschließlich online zum Verkauf anbieten. „Sportkind“ verkauft ihre exklusive Sportbekleidung nun auch im Verwaltungsgebäude am Rathausplatz. Von den attraktiven Einkaufsmöglichkeiten profitieren neben Augsburgern auch Menschen aus der gesamten Region sowie aus den angrenzenden Landkreisen.

Ein umfassendes Shoppingerlebnis

Multifunktionale Innenstädte gewinnen immer mehr an Bedeutung: Besucher erwartet ein ganzheitliches Stadterlebnis, statt einer reinen Shoppingtour. Dies zeigt auch die „Nationale Studie Zukunftsfeste Innenstädte“, ein Bericht der imakomm Akademie, dem Institut für Marketing und Kommunalentwicklung. In Augsburg entstehen immer mehr Aktionen, auch mit überregionaler Strahlkraft. Darunter sind innovative Veranstaltungen, wie die beliebte Shopping Night, bei der die Innenstadtgeschäfte bis 23 Uhr geöffnet haben. Im vergangenen Jahr fand sie wieder mit großem Erfolg statt – diesmal im Rahmen der Night Lights von Augsburg Marketing. Bei dem Lichtkunstfestival werden öffentliche Plätze durch Videos, 3D-Anmimationen und künstlerische Installationen stimmungsvoll in Szene gesetzt. Die Verbindung von Einkauferlebnis mit buntem Showprogramm kam sehr gut an: Es war eines der besucherstärksten Wochenenden in der Innenstadt seit Beginn der Passantenfrequenz-Messungen im Januar 2021. Auch Aktionen wie der Augsburger Stadtsommer, mit beispielsweise den Sommernächten oder dem Festival La Strada, stößt Jahr für Jahr auf Begeisterung bei den Bürgern und Besuchern aus der Region. Straßenkunst, Open-Air-Konzerte, Theater, Kunst und diverse Shopping- und Genusserlebnisse stehen dabei im Zentrum. Es zeigt, dass verschiedenste Besuchsgründe, über das Einkauferlebnis hinausgehend, die Innenstadt attraktiv machen. Auch die Aufenthaltsqualität spielt für eine zukunftsfähige Innenstadt eine immer größere Rolle. Verkehrsberuhigte Bereiche, Begrünungen an belebten Plätzen und Sitzgelegenheiten sorgen besonders im Sommer für angenehmes Verweilen.

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Trend zu innovativen Konzepten

Ein Trend zu mehr nachhaltigem Konsum zeichnet sich in Augsburg ab. Die „RetroArea“, die zunächst in der Zwischenzeit als Popup Store für Besucherandrang sorgte, bezog feste Räumlichkeiten in der Philippine-Welser-Straße. Weitere Geschäfte, wie der Green Fashion Store „Glore“ oder „Suslet“, ein Outlet für nachhaltige Mode, sowie der Unverpacktladen „rutaNatur“ sind seit Jahren fester Bestandteil des Augsburger Einzelhandels. Auch „CHIARAMITCH“, ein Atelier für handgefertigtem Schmuck aus recyceltem Gold und Silber und das Social Business der regionalen Textilindustrie „Manomama“ zählen zum nachhaltigen Angebot in Augsburg. Daneben machen innovative Einkaufskonzepte den Einkaufsbummel einzigartiger. Concept-Stores wie „Into the Wild“, in welchem sowohl Mode, Bücher, Interieur als auch Kaffee und Kuchen angeboten wird, werden immer beliebter. Auch „s’Fachl“ punktet mit seinem innovativen Konzept: Ein oder mehrere „Fachl“ können gemietet werden, um eigene Produkte dort zu verkaufen. So werden nicht nur Kleinunternehmer gefördert, sondern auch eine Vielfalt an Produkten aus dem Kreativ-, Design- und Delikatessenbereich angeboten. Auch in der Lebensmittelbranche ist der Megatrend Nachhaltigkeit zu spüren. So trägt beispielsweise der „Bio-Regionale Dorfladen“, ein kooperativer Popup Laden örtlicher Landwirte und Produzenten zu mehr Vielfalt auf dem Stadtmarkt bei. Die Entwicklung der Innenstadt zu einem multifunktionalen Ort mit vielseitigen Besuchsgründen ist auch in Augsburg zu spüren. Die Stadt ist sich diesem Wandel bewusst und stellt mit aktiver und erfolgsversprechender Mitgestaltung die Weichen für eine zukunftsfähige Innenstadt.

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