Darum geht’s:
Die Robotik-Region A³ prägt die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland entscheidend mit.
Aus dem traditionellen Produktionsstandort Augsburg entwickelte sich in den letzten Jahren eine einzigartige Konzentration von produktionsorientierten Technologieunternehmen, angewandten Forschungseinrichtungen und spezialisierten Arbeitskräften.
Technologieführer der Industrie 4.0
Die orangen KUKA-Industrieroboter sind zu einem der bekanntesten Symbole für die Industrie 4.0 geworden. Der globale Technologiekonzern ist seit 120 Jahren fest in der Region A3 verwurzelt und gestaltet den digitalen Wandel der Produktion von morgen. KUKA produziert in Linie Serienmodelle und Kleinroboter in Augsburg. Im Takt von etwa 15 Minuten verlassen fertige Roboter die Produktion.
Auch die noch junge Augsburger MRK-Systeme GmbH liefert innovative Automatisierungslösungen für unterschiedliche Industriebereiche. Ein Schwerpunkt liegt auf Applikationen, die eine Kooperation zwischen Mensch und Industrieroboter ermöglichen. Das kanadische Robotik-Unternehmen KINOVA eröffnete ein erstes deutsches Competence Center im Umland von Augsburg und entwickelt dort Roboterarme für den medizinischen Einsatz. Und das Startup German Bionics katapultierte sich jüngst an die Spitze der weltweit führenden Hersteller von aktiven Exoskeletten. Diese vernetzten Roboter-Anzüge unterstützen beispielsweise Industriearbeiter mit ihren enormen Hebe- und Tragekräften.
So macht A³ die Zukunft besser:
Im Wirtschaftsraum Augsburg entstehen Lösungen für die Zukunft der Arbeit, die Zukunft der Produktion und die Gesundheit von Menschen.
Gemeinsam forschen für die Zukunft
In der Augsburger Roboter-Forschung liegt der Schwerpunkt auf der Digitalisierung der Industrie durch Robotik. Unternehmen nutzen hier die Vernetzung mit Forschungsakteuren und den schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in die industrielle Praxis: Der süddeutsche Forschungsverbund FORobotics wird vom Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV vor Ort in Augsburg koordiniert. Erarbeitet werden aktuell neue Lösungen für flexibel einsetzbare, mobil-kooperierende Roboterteams bei Industrierobotern. Die Ergebnisse wurden von der Bayerischen Forschungsstiftung jüngst als exzellent evaluiert.
Auch das Institut für Software & Systems Engineering (ISSE) der Universität Augsburg führt Spitzenforschung im Bereich der softwaregetriebenen Robotik und Automation durch. Der Fokus des Instituts liegt unter anderem in der kollaborativen Robotik. Das DLR-Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) erforscht am Augsburg Innovationspark mit seiner europaweit einzigartigen Roboterzelle die automatisierte Herstellung von Bauteilen aus carbonfaserverstärkten Kunststoffen für die Luft- und Raumfahrt. Auch Industrieunternehmen können an den Anlagen arbeiten und das Knowhow des DLR in gemeinsamen Projekten nutzen.
Automatisierung kommt auch vermehrt in Bereichen zum Einsatz, in denen sie vorher kaum eine Rolle gespielt hat. An der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg widmet sich ein neuer Lehrstuhl dem innovativen Thema der roboterassistierten Chirurgie. Erforscht wird hier die Integration moderner Robotik und intelligenter, datengestützter Assistenzsysteme im klinischen Alltag. Auch im Pflegebereich wird die Robotik weiter Einzug halten: Im BMBF-geförderten Projekt SINA arbeiten das Institut für Software & Systems Engineering, die MRK-Systeme GmbH und die C&S Computer und Software GmbH aus Augsburg gemeinsam an flexiblen Greif- und Übergabevorgängen zwischen Mensch und mobilem Roboter. Ziel ist es, körperlich eingeschränkte Menschen bei alltäglichen Tätigkeiten zu unterstützen und dabei eine sichere Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu gewährleisten.
Besonderheit A³
Weltweit anerkannte Technologieführer wie die KUKA AG oder German Bionics produzieren und innovieren im Wirtschaftsraum Augsburg.
Große Potenziale für kleine und mittlere Unternehmen
Viele der Entwicklungen in der Robotik sind mittlerweile auch für kleinere und mittelständische Betriebe einsetzbar und rentabel. Große Potenziale bergen beispielsweise Cobots. Das sind kollaborierende Roboter, die ohne große Komplexität auf der Programmierebene, mit geringem Zeitaufwand und überschaubaren Kosten in den Betrieb integriert werden können.
Diesem Thema widmete sich beispielsweise das Projekt SynDiQuAss –Synchronisierung von Digitalisierung, Qualitätssicherung und Assistenzsystemen an Arbeitsplätzen mit geringem Automatisierungsgrad. An robotischen Helfern für das Handwerk forscht aktuell das Projekt Handwerk Digital. Denn Roboter werden in Zukunft sicher immer häufiger auch im Handwerk mitarbeiten. So entwickelte das Fraunhofer IGCV einen Roboter, der auf Baustellen komplizierte und für Menschen gefährliche Bohrungen im Mauerwerk vornimmt.
Robotertechnologie ist eine zentrale Zukunftstechnologie: Sie gestaltet die Produktion von morgen, unterstützt den Menschen und wird in weiteren wichtigen Bereichen, wie der Medizin, zum Einsatz kommen.