Praxisbeispiel: Innovation Intelligente Optimierung – Netzstabilität durch innovative E-Mobilität

Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) und Ingenieurbüro Steinbacher-Consult

Das bayerisch geförderte Vorhaben "Marktorientierte Anreize für ein netzdienliches und intelligentes Lastmanagement in Ladeparks (MAniLa)" entwickelt ein intelligentes Energiemanagementsystem für Ladeparks, das den Ladebetrieb mit Hilfe fortschrittlicher KI-Modelle vorausschauend optimieren soll.

Mit der anvisierten Klimaneutralität im Jahr 2045 gehen große Veränderungen für das Stromnetz einher. Dieses steht vor einem Umbruch – denn die Abkehr von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung bringt hohe Erzeugungsschwankungen mit sich. Auch auf der Seite der Verbraucher gibt es Veränderungen. Hier findet der Wandel durch den Umstieg auf Wärmepumpen und E-Autos statt. Daraus resultieren nicht nur ein erhöhter Strombedarf, sondern auch zunehmend hohe, schwer zu prognostizierende Lastspitzen, die das Stromnetz vor Herausforderungen stellt.

Durch den §14a EnWG werden Verteilnetzbetreibende mit ersten Mitteln ausgestattet, netzschädliche Lastspitzen durch Ladeprozesse von E-Fahrzeugen oder den Wärmepumpenbetrieb durch Leistungsdrosselung zu begegnen. Kritiker wünschen sich einen stärkeren Fokus auf marktorientiere Anreize und Freiwilligkeit in der Verhaltensanpassung, anstelle des regelbasierten Eingriffs durch den Netzbetreiber.
Solch eine Entwicklung, weg von starren Stromtarifen und Entgelten, hin zu dynamischeren Bepreisungen bringt hohe Optimierungspotentiale mit sich. Preissignale können bspw. dazu genutzt werden, um die Nachfrage mit dem volatilen Angebot der erneuerbaren Energien in Einklang zu bringen. So können Lastzeitfenster effizienter genutzt und die Stromabnahme optimiert werden. Dadurch kann der Stromverbrauch nicht nur besser auf die Zeiten hoher Verfügbarkeit abgestimmt, sondern auch die lokale Netzsituation berücksichtigt werden. Mithilfe von Daten zur Netzauslastung, örtlicher Stromerzeugungs- und Verbrauchslasten und weiterer externer Daten, wie bspw. Wetterprognosen, können intelligente Vorhersage- und Optimierungsmodelle eingesetzt werden, um die Lastverteilung bei flexiblen Stromverbrauchern zielgerichtet umzusetzen.

Das bayerisch geförderte Vorhaben "Marktorientierte Anreize für ein netzdienliches und intelligentes Lastmanagement in Ladeparks (MAniLa)" entwickelt ein intelligentes Energiemanagementsystem für Ladeparks, das den Ladebetrieb mit Hilfe fortschrittlicher KI-Modelle vorausschauend optimieren soll.

Mit der anvisierten Klimaneutralität im Jahr 2045 gehen große Veränderungen für das Stromnetz einher. Dieses steht vor einem Umbruch – denn die Abkehr von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung bringt hohe Erzeugungsschwankungen mit sich. Auch auf der Seite der Verbraucher gibt es Veränderungen. Hier findet der Wandel durch den Umstieg auf Wärmepumpen und E-Autos statt. Daraus resultieren nicht nur ein erhöhter Strombedarf, sondern auch zunehmend hohe, schwer zu prognostizierende Lastspitzen, die das Stromnetz vor Herausforderungen stellt.

Durch den §14a EnWG werden Verteilnetzbetreibende mit ersten Mitteln ausgestattet, netzschädliche Lastspitzen durch Ladeprozesse von E-Fahrzeugen oder den Wärmepumpenbetrieb durch Leistungsdrosselung zu begegnen. Kritiker wünschen sich einen stärkeren Fokus auf marktorientiere Anreize und Freiwilligkeit in der Verhaltensanpassung, anstelle des regelbasierten Eingriffs durch den Netzbetreiber.
Solch eine Entwicklung, weg von starren Stromtarifen und Entgelten, hin zu dynamischeren Bepreisungen bringt hohe Optimierungspotentiale mit sich. Preissignale können bspw. dazu genutzt werden, um die Nachfrage mit dem volatilen Angebot der erneuerbaren Energien in Einklang zu bringen. So können Lastzeitfenster effizienter genutzt und die Stromabnahme optimiert werden. Dadurch kann der Stromverbrauch nicht nur besser auf die Zeiten hoher Verfügbarkeit abgestimmt, sondern auch die lokale Netzsituation berücksichtigt werden. Mithilfe von Daten zur Netzauslastung, örtlicher Stromerzeugungs- und Verbrauchslasten und weiterer externer Daten, wie bspw. Wetterprognosen, können intelligente Vorhersage- und Optimierungsmodelle eingesetzt werden, um die Lastverteilung bei flexiblen Stromverbrauchern zielgerichtet umzusetzen.

Ziel des Projekts MAniLA

Ziel des Projekts MAniLA ist es, ein intelligentes System für den Betrieb von Ladeparks zu entwickeln, welches vorausschauend Netzschwankungen und ökonomische Opportunitäten durch Marktanreize im Energiemanagement berücksichtigen und den Betrieb der Ladeparks ökonomisch optimiert und gleichzeitig netzdienlich steuern soll. Im Vergleich zu privaten Haushalten hat die optimierte Steuerung von Ladeparks aufgrund der viel höheren Leistungsspitzen und flexibler Leistung eine deutlich größere Wirkung auf die Belastung des Stromnetzes.

Zusammenarbeit mit netzbetreier und Wirtschaft

Dafür arbeitet das Projektteam des Institutsteils Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT und des Ingenieurbüros Steinbacher-Consult mit der örtlichen Netzbetreiberin swa Netze, einem Ladeinfrastrukturanbieter und dem BBS Brandner Bus Schwaben zusammen. Die Entwicklung und Demonstration eines solchen KI-basierten Energiemanagementsystem speziell für Ladeparkbetreiber soll zeigen, durch welche Marktanreize stark volatile Verbraucher wie E-Fahrzeuge netzdienlich und ökonomisch optimiert beladen werden können. Dazu werden unterschiedlichste Daten des Netzbetreibers sowie Daten zu externen Einflussfaktoren verwendet, um Prognosen über den aktuellen Zustand des Stromnetzes zu erhalten. Die assoziierten Partner stellen Daten und Informationen zu historischen Ladevorgängen unterschiedlicher Ladeparkanwendungen zur Verfügung, die genutzt werden, um das Aufkommen an Ladestationen in verschiedenen Use-Cases abzuschätzen.

Flexibles Steuerungsystem das auf Stromnetz reagiert

Mit den gesammelten Daten soll ein flexibles Steuerungssystem für Ladeparks entwickelt werden, das auf die aktuellen und prognostizierten Bedingungen im Stromnetz reagieren soll. Auf Grund der hohen Anforderungen an die Genauigkeit der Prognosen und die große Komplexität des Gesamtsystems wird im Zuge des Projekts auf KI gesetzt. Die Verarbeitung der Informationen für die Prognosen der Netzauslastung erfolgt auf der Grundlage von KI-basierten Zeitreihenanalysen. Auch das Steuerungssystem, das die Ergebnisse der Prognosemodelle weiter verwertet, soll mit Hilfe von KI die optimalen Steuerungsanweisungen lernen. Erhöht wird die Komplexität der Entscheidungen dabei durch die Berücksichtigung von ökonomischen Faktoren wie dynamischen Preisen und Netzentgelten. Das Steuerungssystem muss zwischen Profit des Ladeparks und der Netzdienlichkeit abwägen können und in der Lage sein, die bestmögliche Entscheidung unter beiden Aspekten zu treffen. Im Idealfall animieren die Marktanreize dazu, die Netzauslastung des Betriebs zu berücksichtigen und fördern ein netzdienliches Verhalten.

Zusammenspiel von KI und modernisierten Regelungen

Im Lichte der aktuellen politischen Diskussion zur dynamischen Verbraucherregelung gegenüber marktorientierten Anreizen, wird im Projekt untersucht, welche aktuellen Regelungen netzdienliches Verhalten befördern können und welche alternativen Ansätze in Frage kämen. Ein mögliches Beispiel könnten Leistungsentgelte auf Lastspitzen sein, deren Zweckmäßigkeit im Zusammenhang mit der volatilen erneuerbaren Erzeugung steht. Durch das Zusammenspiel aus KI und modernisierten Regelungen sollen attraktive Ladepreise für E-Fahrzeuge erzielt, die Netzstabilität erhöht und profitabler Ladeparkbetrieb gewährleistet werden.

Kontakt

Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT

Steinbacher-Consult Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG

Benjamin Dietz
Fachbereich Energie

Richard-Wagner-Str. 6
86356 Neusäß

+49 821 46059-147
+49 821 46059-99
b.dietz@steinbacher-consult.com
http://www.steinbacher-consult.com

ANGEBOTE, PROJEKTE UND EXPERTEN DES FIM FIT FÜR UNTERNEHMEN

Expertise Forschungspartner vor Ort FIM-Forschungsinstitut für Informationsmanagement und Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT

Ziel des Kernkompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement (FIM) und des Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT ist das synergetische Zusammenwirken von Forschung, Praxis und Lehre auf Basis neuester wissenschaftlicher und praktischer Erkenntnisse. ... mehr
Mehr lesen

Expertise Nachhaltiges Wirtschaften TOSS: Technologieoffensive für den Strukturwandel in Schwaben

TOSS fördert die Ent­wicklung einer klimaneutralen und zugleich wettbewerbsfähigen Produktion für den Strukturwandel in Schwaben. Unternehmen aus der Region stehen in der Folge vor großen betriebswirtschaftlichen und prozesstechnischen Herausforderungen, eine energieadaptive klimaneutrale und zugleich wettbewerbsfähige Produktion zu gewährleisten. ... mehr
Mehr lesen

Angebot Innovation Digitale Innovationswerkstatt des FIMFIT

Als neues Praxisangebot für Unternehmen verknüpft die digitale Innovationswerkstatt des FIMFIT neuste Innovationsmethoden aus der Forschung mit Schlüsseltechnologien wie zum Beispiel künstlicher Intelligenz, um Raum für Ideen zu schaffen und digitale Lösungen zu finden. ... mehr
Mehr lesen

Praxisbeispiele aus dem Bereich Innovation Diese Unternehmen zeigen wie es geht

Praxisbeispiel: Fachkräfte für Innovationen Ideen sprudeln lassen

Neonpastell ist eine Kreativ- und Designagentur in Augsburg und gestaltet und begleitet u. a. auch Innovations- und Kreativprozesse bei Unternehmen. „Wir haben einen ganzen Baukasten an Kreativitätstechniken mit im Gepäck, die gezielt zu neuen Ideen hinführen. Wichtig hierfür ist immer die ... mehr
Mehr lesen

Praxisbeispiel: Wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge im Portrait KEYOU: emissionsfreie Wasserstoffverbrennungsmotoren

Das Unternehmen KEYOU modifiziert Dieselmotoren, um sie mit Wasserstoff betreiben zu können, und bietet attraktive Mietmodelle für die Nutzung seiner emissionsfreien Nutzfahrzeuge an. KEYOU aus München spezialisiert sich auf die Entwicklung von wasserstoffbasierten Verbrennungsmotoren. Im ... mehr
Mehr lesen

Praxisbeispiel: Ressourceneffizienz Visualisierung von Energiedaten

Effiziente Energienutzung setzt Verständnis über Verbrauchsprofile und Lastgänge sowie über Erzeugerprofile mit zunehmenden regenerativen Anteilen voraus. Der Visualisierung und interaktiven Exploration energiebezogener Daten kommt hier eine wichtige Rolle zu. ... mehr
Mehr lesen

Aus unserem Themenspektrum Innovation Das könnte Sie auch interessieren

INNOVATION IN A³ Wissenstransfer für Unternehmen

Wenn Menschen zusammenkommen, kann Interaktion, Inspiration und Innovation gedeihen. Profitieren Sie von den vielfältigen Optionen und Plattformen des Wissenstransfers in der Region A³ und erfahren Sie, was hier bereits heute möglich ist.
Mehr lesen

Innovation in A³ Bioökonomie

Neue Werkstoffe sind eine Kernkompetenz von Forschung und Unternehmen im Wirtschaftsraum Augsburg. Innovative Unternehmen und  Forschungseinrichtungen der Region arbeiten daran, aus biogenen Rohstoffen  Zukunftsmaterialien herzustellen. Von biobasierten Kunststoffen und Composite-Werkstoffen ... mehr
Mehr lesen

SONDERFÖRDERUNG TRANSFORMATIONSPROZESSE Förderprojekt 2024–2027: TransInnoHub A³

Wir setzen aktuell das im Rahmen der Förderrichtlinie Landesentwicklung Regionalmanagement / Sonderförderung Transformationsprozesse geförderte Projekt TransInnoHub A³ um. Oberziel ist die Transformation zu einer Innovationsregion mit neuen Technologien, die das Potenzial besitzen, wegbrechende ... mehr
Mehr lesen

A³ Atlanten für mehr Wissenstransfer Artikel für unsere A³ Atlanten einreichen

Schicken Sie uns bitte Ihr Angebot, Praxisbeispiel oder Expertenvorstellung. Um Ihnen die Bearbeitung möglichst leicht zu machen, haben wir hier ein Formular angelegt, welchen von Ihrer Seite laufend PRO Angebot befüllt werden kann.
Mehr lesen

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Werte schöpfen durch nachhaltiges Wirtschaften.

Während viele noch über nachhaltiges Wirtschaften und Corporate Social Responsibility (CSR) sprechen, übernehmen Unternehmen aus A³ bereits Verantwortung. CSR umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte. Wir tragen diese in die Region A³ hinein und sensibilisieren Unternehmen ... mehr
Mehr lesen

INNOVATION IN A³ Material & Ressourcen

Neue Materialien können bahnbrechende Innovationen ermöglichen. Aber wie ermittelt und bewertet man bei neuen Materialien Funktionseigenschaften, Belastbarkeit, Wirtschaftlichkeit, Ressourcenverbrauch, Materialrisiken und Recyclingfähigkeit gleichermaßen zuverlässig? Im Wirtschaftsraum ... mehr
Mehr lesen

Innovationsangebote finden Innovationsatlas A³

Wir möchten Sie bei Ihren Innovationsaktivitäten mit den vielfältigen regionalen Kompetenzen aus dem Bereich Technologietransfer unterstützen.  Hier finden Sie laufend neue  Innovationsangebote und Expertisebeschreibungen verschiedener Forschungseinrichtungen und Innovationsförderer aus A³ ... mehr
Mehr lesen

Innovation in A³ Mediengallerie Innovation und Technologietransfer

Innovation und Technologietransfer hat viele Gesichter. Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke bilden eine dynamische Community in der Region. Ein paar der Gesichter finden Sie hier. In der Mediathek finden Sie Fotos und Videos zu unseren Veranstaltungen und Aktivitäten ... mehr
Mehr lesen

Der Fachbeirat Wasserstoff lädt ein: 3. Regionale Zukunftskonferenz Wasserstoff am 05.02.2025

Veranstaltungsort: HWK Schwaben, Siebentischstraße 52-58, 86161 Augsburg
Mehr lesen

INNOVATION IN A³ Innovation Hub A³ – Bestens vernetzt

Der Wirtschaftsraum Augburg zeichnet sich durch eine hohe Dichte an Innovationsförderern aus Wissenschaft, angewandter Forschung, Clustern und Netzwerken sowie TechnologieberaterInnen und Wirtschaftsförderern aus. Im Innovation Hub A³ agieren diese Player als intelligentes regionales ... mehr
Mehr lesen

Innovation Technologietransfer-Kongress

Der Technologietransfer-Kongress in Augsburg hat sich in den vergangenen Jahren als regionale Plattform und Treffpunkt etabliert. Jährlich kommen über 300 Teilnehmende aus Wissenschaft und Wirtschaft, weit über Bayerisch-Schwaben hinaus, zusammen. Ziel des Technologietransfer-Kongresses ist es, ... mehr
Mehr lesen

Angebot für Unternehmen Nachhaltigkeitsmonitoring A³

Wie nachhaltig wirtschaftet Ihr Unternehmen? Was sind Stärken und Schwächen der Region?

Mit einem neuen Angebot möchten wir die Region Augsburg in Sachen nachhaltige Entwicklung noch besser aufstellen! Mit dem Nachhaltigkeitsmonitor A³ haben wir ein Analysetool auf den Weg gebracht, dass es ermöglicht, in kurzer Zeit einen Überblick zu erhalten, wie es um die eigenen Aktivitäten in Sachen wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit steht.

Wie nachhaltig wirtschaftet Ihr Unternehmen? Was sind Stärken und Schwächen der Region?

Mit einem neuen Angebot möchten wir die Region Augsburg in Sachen nachhaltige Entwicklung noch besser aufstellen! Mit dem Nachhaltigkeitsmonitor A³ haben wir ein Analysetool auf den Weg gebracht, dass es ermöglicht, in kurzer Zeit einen Überblick zu erhalten, wie es um die eigenen Aktivitäten in Sachen wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit steht.

Hier erfahren Sie mehr zum Monitor