Als Unternehmen zukunftsfähig bleiben Hintergrundinformationen Klimarisikomanagement

Hier finden Sie Orientierung und Begriffserklärung rund um die Themen "Klimarisiko", "Resilienz" und "Klimaanpassung" sowie hilfreiche Tipps und Tricks für die Umsetzung.

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Zehn Gründe für Klimarisikomanagement

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Klimarisiken und -chancen

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Klimarisiken

Klimarisiken bezeichnen die potenziellen negativen Auswirkungen des Klimawandels auf natürliche und menschliche Systeme, insbesondere auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Diese Risiken lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen:

  • Physische Risiken: Diese umfassen direkte klimatische Veränderungen wie Extremwetterereignisse (z. B. Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen) sowie langfristige Veränderungen wie steigende Meeresspiegel, Gletscherschmelze oder veränderte Niederschlagsmuster. Solche Risiken können die Infrastruktur, landwirtschaftliche Produktion, Wasserversorgung und menschliche Gesundheit bedrohen.
  • Transitorische Risiken: Diese entstehen durch den Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft, einschließlich politischer Maßnahmen (z. B. CO₂-Preise, Regulierungen), technologischer Innovationen und veränderter Marktbedingungen. Unternehmen und Industrien, die stark auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, könnten durch diese Übergänge wirtschaftliche Verluste erleiden.

Für Unternehmen bedeuten Klimarisiken sowohl physische Gefährdungen, die Standorte, Lieferketten und Produktion stören können, als auch Risiken durch regulatorische Änderungen und Marktveränderungen infolge strengerer Klimapolitik oder geänderten Kundenanforderungen. Diese Faktoren können erheblich die finanzielle Stabilität und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens beeinflussen.

Klimachancen

Während der Klimawandel zahlreiche Risiken und Herausforderungen mit sich bringt, gibt es auch Bereiche, in denen er neue Chancen, Möglichkeiten und Potenziale eröffnet. Diese umfassen unter anderem:

  • Erschließung neuer Märkte
    durch Innovation und Fortschritt
  • Fördermittel für Investitionen
    auf dem Weg zur kohlenstoffarmen Wirtschaft
  • Reputationsgewinn und Marktwert
    nachhaltge Unternehmensführung bindet Mitarbeitende und Kunden
  • Ressourceneffizienz und Kosteneinsparungen
    können durch Anpassung an klimafreundliche Prozesse erreicht werden. Gleichzeitig wird die Resilienz gestärkt.

Klimachancen entstehen oft dort, wo der Wandel proaktiv angegangen wird und innovative Lösungen entwickelt werden, um sowohl ökologische als auch ökonomische Potenziale zu erschließen.

Resilienz

Resilienz bezeichnet allgemein die Fähigkeit von Individuen, Systemen oder Organisationen, sich nach Störungen, Krisen oder Belastungen schnell zu erholen und gestärkt daraus hervorzugehen. Resiliente Systeme können flexibel auf Veränderungen reagieren und sich an neue Bedingungen anpassen, ohne dauerhaft geschädigt zu werden.

Im unternehmerischen Kontext bedeutet Resilienz die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegenüber Krisen, Störungen und unvorhergesehenen Herausforderungen, wie wirtschaftlichen Abschwüngen, Lieferkettenproblemen oder technologischen Umbrüchen. Ein resilientes Unternehmen kann sich nicht nur schnell von Rückschlägen erholen, sondern ist auch in der Lage, sich proaktiv anzupassen, Risiken zu minimieren und Chancen aus Krisen zu nutzen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies erfordert eine starke Unternehmenskultur, flexible Strukturen und ein effektives Risikomanagement.

Ist in Unternehmen resilient, so zeichnet es sich aus durch:

  • die Widerstandfähigkeit gegenüber bestimmten eingetretenen Schocks oder schleichenden Veränderungen,

  • die Kapazität zum Wiederaufbau, um den Ausgangszustand relativ rasch wiederherzustellen, und

  • die Fähigkeit der Adaption und Transformation, zu lernen und an sich verändernde Bedingungen anzupassen.

Risiko

Ein unerwartetes Ereignis, wie ein Hochwasser oder andere extreme Wetterereignisse, stellen eine Gefahr für die Gesellschaft auf mehreren Ebenen dar. Die Funktionsfähigkeit eines Systems, einer Gesellschaft oder eines Unternehmens wird gestört oder unterbrochen und es kommt zu menschlichen, ökonomischen und ökologischen Verlusten, ohne dass Betroffene die Schäden aus eigener Kraft bewältigen können. Das Risiko für ein solches Ereignis ist das Ergebnis der Wechselwirkung zwischen Gefahr, Exposition und Vulnerabilität.

  • Gefahren können verschiedenen Ursprungs sein und sie haben ein hohes Potenzial, Schaden anzurichten.
  • Wie exponiert, also wie sehr man der Gefahr ausgesetzt ist, beschreibt, wie ungeschützt man vor dieser ist.
  • Zuletzt spielt noch die Vulnerabilität, die Verletzlichkeit eine wichtige Rolle. Sie sinkt, wenn ein System oder ein Individuum Fähigkeiten erlangt, sich gegen negative Auswirkungen zu schützen und diese zu bewältigen.

Je geringer die Exposition und Vulnerabilität eines Systems oder Individuums sind, desto höher ist dessen Resilienz.

Klimaanpassung

 Klimaanpassung beschreibt den Anpassungsprozess an Klimarisiken, also die tatsächlichen der erwarteten klimatischen Veränderungen und deren Auswirkungen. Dadurch sollen Schäden verringert werden und von günstgen Gelegenheiten profitiert werden.

Unternehmen können ihre Geschäftsstrategien, Betriebsprozesse und Infrastrukturen anpassen, um die Risiken und Chancen des Klimawandels zu bewältigen. 

Klimaanpassung kann in Unternehmen verschiedene Formen annehmen:

  • Risikomanagement: Identifizierung und Minimierung klimabedingter Risiken, z.B. durch Versicherungslösungen, Standortverlagerungen oder Anpassung der Lieferketten.
  • Innovation und Entwicklung: Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen, die auf veränderte klimatische Bedingungen reagieren, wie z.B. klimaschonende Technologien oder resilientere Infrastrukturen.
  • Effizienzsteigerungen: Anpassungen in der Produktion oder Logistik, um Ressourcen zu schonen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Veränderungen zu erhöhen.
  • Stakeholder-Engagement: Zusammenarbeit mit Zulieferern, Kunden und Gemeinschaften, um gemeinsame Anpassungsstrategien zu entwickeln.

Klimarisiken in Recht und Politik

Sowohl auf internationaler als auch auf europäischer und nationaler Ebene existieren zahlreiche Regularien, die eine Berücksichtigung von Klimafolgen und Vorgaben für den Umgang mit Klimarisiken vorsehen.

Sowohl die EU als auch die Bundesrepublik Deutschland verfolgen eine Klimaanpassungsstrategie. Darin werden Maßnahmen und Ziele festgelegt, um die Vulnerabilität der Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu verringern.

Seit dem 01. Juli ist außerdem das Klimaanpassungsgesetz (KAnG) in Kraft getreten, das spezifische Maßnahmen und Strategien auf verschiedenen Verwaltungsebenen für verschiedene Sektoren festlegt.

Für Unternehmen gibt es jedoch spezifische Regularien, die unabhängig von den politischen Strategien berücksichtigt werden müssen:

  • EU-Taxonomie-Verordnung: Diese Verordnung definiert Kriterien für nachhaltige Investitionen und verpflichtet Unternehmen zur Offenlegung, ob und wie ihre Aktivitäten nachhaltig im Sinne der Taxonomie sind. Dies betrifft auch klimabezogene Risiken und Chancen, die durch den Klimawandel entstehen.

  • Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD): Diese Richtlinie, die 2024 in Kraft tritt, erweitert die Berichterstattungspflichten für Unternehmen in Bezug auf Umwelt, soziale Belange und Governance (ESG). Unternehmen müssen umfassender über klimabezogene Risiken und Anpassungsmaßnahmen berichten.

  • Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD): Während dies kein Gesetz, sondern eine Empfehlung ist, wird es zunehmend von Regulierungsbehörden in Europa berücksichtigt. Unternehmen werden ermutigt, klimabezogene Risiken und Chancen zu identifizieren, zu bewerten und offenzulegen.

Zehn gute Gründe für Klimarisiko- und Resilienzmanagement

  • Reduzierung von Schäden und Verlusten
    Deutschland und Bayern sind zunehmend von extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen, Starkregen, Überschwemmungen und Trockenperioden betroffen. Klimaanpassungsmaßnahmen und ein effektives Risikomanagement können helfen, die negativen Auswirkungen dieser Ereignisse zu mindern und Schäden an Infrastruktur, Eigentum und menschlichem Leben zu reduzieren.
  • Erfüllung rechtlicher und regulatorischer Anforderungen
    Die Europäische Union und die deutsche Bundesregierung verschärfen die Regularien in Bezug auf Klimarisiken und Nachhaltigkeitsberichterstattung. Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und andere Vorgaben werden Unternehmen dazu verpflichtet, klimabezogene Risiken und Chancen zu analysieren und offenzulegen.
  • Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität
    Unternehmen und Volkswirtschaften sind durch den Klimawandel vielfältigen Risiken ausgesetzt, etwa durch Produktionsausfälle, unterbrochene Lieferketten oder Marktveränderungen. Ein proaktives Klimarisikomanagement ist notwendig, um die wirtschaftliche Stabilität und langfristige Rentabilität zu sichern.
  • Versicherungskosten und finanzielle Risiken
    Klimawandelbedingte Schäden können zu steigenden Versicherungskosten oder sogar zu Versicherungslücken führen. Unternehmen müssen durch Risikomanagement und Anpassungsmaßnahmen dafür sorgen, dass ihre Geschäftsmodelle nicht durch unverhältnismäßige finanzielle Belastungen gefährdet werden.
  • Lieferkettenresilienz
    Klimabedingte Störungen in der Lieferkette sind ein erhebliches Risiko, besonders in globalisierten Märkten. Unternehmen müssen ihre Lieferketten diversifizieren und resiliente Lieferanten auswählen, um wetterbedingte Engpässe zu vermeiden. In Bayern, wo viele Unternehmen auf spezialisierte Zulieferer angewiesen sind, ist dies besonders relevant.
  • Schutz von Menschenleben und Gesundheit
    Der Klimawandel stellt eine direkte Bedrohung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung dar. Anpassungsmaßnahmen, wie etwa der Schutz vor Hitzewellen oder die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, sind notwendig, um die öffentliche Gesundheit zu schützen.
  • Erhalt und Schutz von natürlichen Ressourcen und Ökosystemen
    Klimaanpassung ist notwendig, um die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen und natürlichen Ressourcen zu stärken, die durch den Klimawandel unter Druck stehen. Dazu gehört der Schutz von Wasserressourcen, Böden und Biodiversität.
  • Minimierung von Reputationsrisiken
    Für Unternehmen wird es immer wichtiger, ihre Verantwortung im Umgang mit Klimarisiken wahrzunehmen. Ein Mangel an Anpassungsmaßnahmen kann zu Reputationsverlusten und damit einhergehenden wirtschaftlichen Nachteilen führen. Investoren und Kunden achten zunehmend auf das Klimarisikomanagement von Unternehmen.
  • Langfristige Wettbewerbsfähigkeit
    Unternehmen, die frühzeitig sowohl auf physische als auch transitorische Klimarisiken reagieren und sich anpassen, können sich langfristig Wettbewerbsvorteile sichern. Sie profitieren durch innovative Produkte, effizientere Prozesse und resilientere Geschäftsmodelle in einem sich wandelnden Marktumfeld.
  • Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit
    Der Bedarf an Klimaanpassung treibt die Entwicklung neuer Technologien, Geschäftsmodelle und Prozesse voran, die sowohl nachhaltiger als auch widerstandsfähiger sind. Unternehmen, die diese Chancen nutzen, können von neuen Marktsegmenten und Umsatzpotenzialen profitieren.

Nachhaltiges Wirtschaften in A³ Klimarisiko- und Resilienzmanagement

Der Klimawandel stellt Unternehmen zunehmend vor große Herausforderungen. Themen wie Lieferkettenprobleme, Ressourcenengpässe, Mitarbeitergesundheit und Betriebsunterbrechungen werden immer relevanter. Unternehmen müssen widerstandsfähiger, anpassungsfähiger und flexibler - mit einem Wort: ... mehr
Der Klimawandel stellt Unternehmen zunehmend vor große Herausforderungen. Themen wie Lieferkettenprobleme, Ressourcenengpässe, Mitarbeitergesundheit und Betriebsunterbrechungen werden immer relevanter. Unternehmen müssen widerstandsfähiger, anpassungsfähiger und flexibler - mit einem Wort: resilienter - werden, um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Gemeinsam mit den Unternehmen aus der Region Augsburg möchten wir diese Herausforderungen angehen, Lösungen finden und Chancen nutzen. Unser Ziel ist es, Orientierung und Unterstützung zu bieten, um den Wirtschaftsraum Augsburg für die Zukunft zu stärken.
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Abteilungsleitung Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement

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