News Innovation Wann kommt Wasserstoff nach Schwaben?

Wie können Unternehmen Erdgas klimaneutral ersetzen? Viele hoffen dafür auf Wasserstoff. Der könnte schon bald in Schwaben verfügbar sein! Ab 2027 könnte es grünen Wasserstoff aus eigener regionaler Erzeugung geben und ab 2032 könnte er sogar an ersten Standorten im Wirtschaftsraum Augsburg aus der Leitung kommen! Im Rahmen der 3. Regionalen Zukunftskonferenz Wasserstoff am 5.2.2025 in Augsburg wurden diese Projekte erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Als die Bundesnetzagentur ihre Pläne zum bundesweiten Kernnetz Wasserstoff veröffentlichte, war der Aufschrei in Süddeutschland und der Region groß: Die geplanten Leitungen, die den Wasserstoff aus allen Ländern nach Deutschland bringen sollten, waren in Süddeutschland im Vergleich zu Norddeutschland sehr dünn gesät. Ganz im nördlichen Landkreis Augsburg und Aichach-Friedberg streift das geplante Leitungsnetz gerade noch den Wirtschaftsraum Augsburg.

Region setzt sich gebündelt für einen besseren Anschluss ein!

Unter Federführung der schwaben netz GmbH, der IHK Schwaben und der Regionalen Koordinierungsstelle Wasserstoff setzte die Region sich daraufhin vehement und geschlossen für eine Verbesserung der Anbindung ein. Nun legten schwaben netz und der bayerische Fernleitungsnetzbetreiber bayernets dazu einen konkreten Plan vor: Ab 2032 soll Wasserstoff ab Wertingen aus dem geplanten Kernnetz zunächst Richtung Osten bis Meitingen und dann dem Lech folgend Richtung Süden bis zum Übergabepunkt in Augsburg transportiert in einer neu errichteten Hochdruckleitung transportiert werden. Dort wird der Wasserstoff an die swa Netze, Netztochter der Stadtwerke Augsburg (swa), übergeben und im Stadtgebiet Augsburg zu Abnehmern wie zum Beispiel Heizkraftwerken und Industriekunden transportiert.

Unternehmen wollen Wasserstoff

Der Bedarf ist da: 1900 MW Wasserstoffleistung wünschen sich Unternehmen in Bayerisch-Schwaben 2030 – dies ergab eine Abfrage zu Wasserstoffbedarfen der schwaben netz GmbH bei ihren Kunden. Alle bisher befragten Firmen möchten Wasserstoff beziehen. 10 % der Befragten möchten sogar vor 2030 schon Wasserstoff erhalten, darunter Metallverarbeitungsbetriebe, Ziegelwerke und Molkereien. Die Unternehmen möchten den Wasserstoff vor allem für Prozess- und Gebäudewärme einsetzen. Wichtigste Treiber der Abkehr vom Gas sind die Versorgungssicherheit und das Ziel, grüne Produkte anbieten zu können sowie interne und externe Vorschriften (z.B. der EU-Gesetzgebung).

Elektrolyseure in Gersthofen und Memmingen geplant

Die Interessenten müssen nicht unbedingt bis 2032 warten, denn auch in der Region sind mehrere Elektrolyseurprojekte in konkreter Planung:

In Gersthofen soll ein 10 MW Elektrolyseur entstehen, der ab 2027 bis zu 900 t grünen Wasserstoff pro Jahr liefern könnte. Der dafür nötige Strom soll aus PV- und Windparks in der Region kommen. Verantwortlich für das Projekt ist GP Joule. Das vor 20 Jahren in Augsburg gegründete Unternehmen hat bereits erfolgreich das größte grüne Wasserstoffmobilitätsprojekt Deutschlands in Norddeutschland entwickelt und könnte nun auch bald die Region versorgen.

Und auch am Flughafen Memmingen soll es ab 2027 einen Elektrolyseur geben, der grünen Wasserstoff erzeugt. Das Projekt „Green Airport Memmingen“ verfolgt das Ziel, den Flughafen Memmingen bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Geplant und koordiniert wird dieses Großprojekt von der Airport Energie Management GmbH (AEM), einer gemeinsamen Gesellschaft des Flughafen Memmingen und der e-con AG. Dafür wird noch in diesem Jahr eine Wasserstofftankstelle in unmittelbarer Nähe des Flughafens errichtet, strategisch günstig gelegen nahe des Autobahnkreuzes A7/A96. Ein weiteres Schlüsselprojekt ist die geplante 10-Megawatt-Elektrolyseanlage, die ab 2027 jährlich bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren soll. Die Energie stammt aus erneuerbaren Quellen, insbesondere einem lokalen Solarpark. Der produzierte grüne Wasserstoff dient nicht nur der Tankstelle, sondern auch regionalen Industrieunternehmen und perspektivisch dem Flugverkehr. So leistet das Projekt „Green Airport Memmingen“ einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung im Unterallgäu.

Jetzt grünen Wasserstoff fürs Unternehmen ab 2027 sichern!

Unternehmen können damit ab 2027 mit einer zuverlässigen Belieferung mit Wasserstoff aus der Region rechnen. Wer sich also seine Wasserstoffversorgung zu planbaren Konditionen frühzeitig sichern will, kann jetzt schon aktiv werden und sich bei den beiden Entwicklern oder der regionalen Koordinierungsstelle Wasserstoff melden. Viele Industriebetriebe könnten jetzt schon in ihren Anlagen Wasserstoff beimischen und sich so schon vor 2030 Schritt für Schritt auf den Weg zu einer klimaneutralen Produktion machen. In der Technologieregion Wasserstoff steht ein kompetentes Netzwerk aus Experten bereit, das Unternehmen hierbei aktiv unterstützt: Von Wirtschaftlichkeitsüberlegungen bis zu technischen Fragen. Die Regionale Koordinierungsstelle Wasserstoff vermittelt dazu gern passende Ansprechpartner.

Abbildung: Über das bundesweite Kernnetz (grün) kommt Wasserstoff nach Süddeutschland. Mit einer neugebauten Leitung (gestrichelt) aus Wertingen könnte der Wasserstoff bereits ab 2032 auch nach Augsburg kommen. 

  • Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Website des Netzbetreibers bayernets

    Für Anfragen, Vermittlungen oder Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Wasserstoff wenden Sie sich gerne an Martina Medrano, Leiterin der Regionalen Koordinierungsstelle Wasserstoff!

Wie können Unternehmen Erdgas klimaneutral ersetzen? Viele hoffen dafür auf Wasserstoff. Der könnte schon bald in Schwaben verfügbar sein! Ab 2027 könnte es grünen Wasserstoff aus eigener regionaler Erzeugung geben und ab 2032 könnte er sogar an ersten Standorten im Wirtschaftsraum Augsburg aus der Leitung kommen! Im Rahmen der 3. Regionalen Zukunftskonferenz Wasserstoff am 5.2.2025 in Augsburg wurden diese Projekte erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Als die Bundesnetzagentur ihre Pläne zum bundesweiten Kernnetz Wasserstoff veröffentlichte, war der Aufschrei in Süddeutschland und der Region groß: Die geplanten Leitungen, die den Wasserstoff aus allen Ländern nach Deutschland bringen sollten, waren in Süddeutschland im Vergleich zu Norddeutschland sehr dünn gesät. Ganz im nördlichen Landkreis Augsburg und Aichach-Friedberg streift das geplante Leitungsnetz gerade noch den Wirtschaftsraum Augsburg.

Region setzt sich gebündelt für einen besseren Anschluss ein!

Unter Federführung der schwaben netz GmbH, der IHK Schwaben und der Regionalen Koordinierungsstelle Wasserstoff setzte die Region sich daraufhin vehement und geschlossen für eine Verbesserung der Anbindung ein. Nun legten schwaben netz und der bayerische Fernleitungsnetzbetreiber bayernets dazu einen konkreten Plan vor: Ab 2032 soll Wasserstoff ab Wertingen aus dem geplanten Kernnetz zunächst Richtung Osten bis Meitingen und dann dem Lech folgend Richtung Süden bis zum Übergabepunkt in Augsburg transportiert in einer neu errichteten Hochdruckleitung transportiert werden. Dort wird der Wasserstoff an die swa Netze, Netztochter der Stadtwerke Augsburg (swa), übergeben und im Stadtgebiet Augsburg zu Abnehmern wie zum Beispiel Heizkraftwerken und Industriekunden transportiert.

Unternehmen wollen Wasserstoff

Der Bedarf ist da: 1900 MW Wasserstoffleistung wünschen sich Unternehmen in Bayerisch-Schwaben 2030 – dies ergab eine Abfrage zu Wasserstoffbedarfen der schwaben netz GmbH bei ihren Kunden. Alle bisher befragten Firmen möchten Wasserstoff beziehen. 10 % der Befragten möchten sogar vor 2030 schon Wasserstoff erhalten, darunter Metallverarbeitungsbetriebe, Ziegelwerke und Molkereien. Die Unternehmen möchten den Wasserstoff vor allem für Prozess- und Gebäudewärme einsetzen. Wichtigste Treiber der Abkehr vom Gas sind die Versorgungssicherheit und das Ziel, grüne Produkte anbieten zu können sowie interne und externe Vorschriften (z.B. der EU-Gesetzgebung).

Elektrolyseure in Gersthofen und Memmingen geplant

Die Interessenten müssen nicht unbedingt bis 2032 warten, denn auch in der Region sind mehrere Elektrolyseurprojekte in konkreter Planung:

In Gersthofen soll ein 10 MW Elektrolyseur entstehen, der ab 2027 bis zu 900 t grünen Wasserstoff pro Jahr liefern könnte. Der dafür nötige Strom soll aus PV- und Windparks in der Region kommen. Verantwortlich für das Projekt ist GP Joule. Das vor 20 Jahren in Augsburg gegründete Unternehmen hat bereits erfolgreich das größte grüne Wasserstoffmobilitätsprojekt Deutschlands in Norddeutschland entwickelt und könnte nun auch bald die Region versorgen.

Und auch am Flughafen Memmingen soll es ab 2027 einen Elektrolyseur geben, der grünen Wasserstoff erzeugt. Das Projekt „Green Airport Memmingen“ verfolgt das Ziel, den Flughafen Memmingen bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Geplant und koordiniert wird dieses Großprojekt von der Airport Energie Management GmbH (AEM), einer gemeinsamen Gesellschaft des Flughafen Memmingen und der e-con AG. Dafür wird noch in diesem Jahr eine Wasserstofftankstelle in unmittelbarer Nähe des Flughafens errichtet, strategisch günstig gelegen nahe des Autobahnkreuzes A7/A96. Ein weiteres Schlüsselprojekt ist die geplante 10-Megawatt-Elektrolyseanlage, die ab 2027 jährlich bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren soll. Die Energie stammt aus erneuerbaren Quellen, insbesondere einem lokalen Solarpark. Der produzierte grüne Wasserstoff dient nicht nur der Tankstelle, sondern auch regionalen Industrieunternehmen und perspektivisch dem Flugverkehr. So leistet das Projekt „Green Airport Memmingen“ einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung im Unterallgäu.

Jetzt grünen Wasserstoff fürs Unternehmen ab 2027 sichern!

Unternehmen können damit ab 2027 mit einer zuverlässigen Belieferung mit Wasserstoff aus der Region rechnen. Wer sich also seine Wasserstoffversorgung zu planbaren Konditionen frühzeitig sichern will, kann jetzt schon aktiv werden und sich bei den beiden Entwicklern oder der regionalen Koordinierungsstelle Wasserstoff melden. Viele Industriebetriebe könnten jetzt schon in ihren Anlagen Wasserstoff beimischen und sich so schon vor 2030 Schritt für Schritt auf den Weg zu einer klimaneutralen Produktion machen. In der Technologieregion Wasserstoff steht ein kompetentes Netzwerk aus Experten bereit, das Unternehmen hierbei aktiv unterstützt: Von Wirtschaftlichkeitsüberlegungen bis zu technischen Fragen. Die Regionale Koordinierungsstelle Wasserstoff vermittelt dazu gern passende Ansprechpartner.

Abbildung: Über das bundesweite Kernnetz (grün) kommt Wasserstoff nach Süddeutschland. Mit einer neugebauten Leitung (gestrichelt) aus Wertingen könnte der Wasserstoff bereits ab 2032 auch nach Augsburg kommen. 

  • Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Website des Netzbetreibers bayernets

    Für Anfragen, Vermittlungen oder Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Wasserstoff wenden Sie sich gerne an Martina Medrano, Leiterin der Regionalen Koordinierungsstelle Wasserstoff!

Ansprechpartner

Leitung Geschäftsfeld Innovation

Martina Medrano

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