Erfolgsstory Riegele Traditionsbrauerei investiert in die Zukunft

Die Augsburger Traditionsbrauerei Riegele lebt den Gedanken vor: Nur wer vorrausschauend handelt, kann Umweltschutz praktizieren. Deshalb investiert die mehrfach ausgezeichnete Familienbrauerei in neue Technologien und geht damit zukunftsorientiert an ihre Umweltziele heran – für mehr Energie- und Ressourceneffizienz.

Darum geht’s:

Durch konsequentes Agieren kann viel erreicht werden: Langfristige Orientierung und kontinuierliche Optimierung der Prozesse schaffen eine wertvolle Basis für eine nachhaltige Produktion.

Schon seit 28 Generationen, und damit ist Riegele einer der ältesten Brauereien der Welt, wird Traditionsbier nach alter Handwerkskunst hergestellt. Die aufwendige Verarbeitung der Rohstoffe sorgt für höchste Qualität, die bereits oft belohnt wurde: 2011 mit dem Weltmeistertitel als Biersommelier des Jahres, mehrfach mit dem Award als Beste Brauerei Europas und 2020 bereits zum 13. Mal mit dem Bundesehrenpreis für Qualität. Darüber hinaus wurde die Familienbrauerei aus Augsburg 2020 zum zweiten Mal mit dem EMAS-Umweltzertifikat ausgezeichnet. Die Liste ist lang – und eine Bestätigung weiterhin in Umweltschutz zu investieren.

Daten als wertvoller Schatz

„Wir haben zunächst genau analysiert, was in unseren Prozessen eigentlich genau abläuft“, erläutert Riegele Braumeister und technischer Leiter Frank Müller. Diese wichtigen Daten bergen einen wertvollen Schatz, der in vielen Unternehmen oftmals unentdeckt bleibt. Entscheidend ist es, diesen Schatz zu heben. Dafür hat Riegele jeden einzelnen Verbraucher aufgelistet und 16 Kilometer Leitungen neu verlegt, um alle Ströme genau zu analysieren. Die vorhandenen Daten wurden dann in aussagekräftige Zusammenhänge gebracht. So wurde nicht nur ein Messstellenkonzept entwickelt, sondern auch zielführende Messräume definiert, zum Beispiel wie viel Dampf pro Hektoliter Bier benötigt wird. Durch die systematische Analyse aller Daten konnte zudem ein Einsparpotenzial von etwa 200.000 € im Jahr bei den Energiekosten gefunden werden.

 

So macht das Unternehmen die Zukunft besser:

  • Durch umweltschonende Produktion werden Auswirkungen auf die Umwelt minimiert.
  • Durch Senkung des Energieverbrauchs werden Ressourcen eingespart.

Mit Weitblick investieren

„Natürlich kostet das alles Geld, aber das ist sinnvoll investiertes Geld, denn es hat uns ermöglicht, uns für die nächsten 20 Jahre gut aufzustellen“, betont Sebastian B. Priller-Riegele, der heute zusammen mit seinem Vater Dr. Sebastian Priller die Familienbrauerei führt. So bezieht Riegele seit 2014 am Standort Augsburg Sonnenenergie aus der eigenen Photovoltaik-Anlage, die 200.000 kwh Strom erzeugt. Zudem können durch eine Brennstoffzelle 240g CO2 pro Kilowattstunde eingespart werden. Neben dem kompletten Neuaufbau des internen Warmwasser-Systems, wurde für rund eine Millionen Euro die Abfüllanlage modernisiert, die so zu nachhaltigeren Abläufen im Wertschöpfungsprozess beiträgt.

Eine weitere große Investition der letzten Jahre war der energiesparende Dampfkessel, der 2015 im Brauhaus eingebaut wurde. Dieser wird nun nicht mehr mit Heizöl, sondern mit Erdgas betrieben, was eine umweltfreundlichere Verbrennung mit weniger Schadstofffreisetzung fördert. Durch zwei eingebaute Wärmetauscher ist dazu die Energierückgewinnung höher. Insgesamt investierte Riegele 600.000 € in das neue Dampfsystem: Auf 30 Jahre gerechnet lassen sich damit 6,5 Millionen Euro einsparen.

Jede Maßnahme zählt

Neben großen Investitionen sind auch kleine und schnell umsetzbare Maßnahmen wichtig, die direkt Ergebnisse zeigen. „Unsere Getränke im Logistikzentrum werden mit Elektrostaplern verladen. Und bei unseren LKWs haben wir bereits seit 2016 das eSave3G-System im Einsatz, das unsere Fahrer zu einer nachhaltigen Fahrweise anhält“, erklärt der Logistikleiter Reinhard Vogt.
Die nachhaltige Wertschöpfungskette beginnt bereits im Einkauf. Riegele bezieht seine Rohstoffe wie Malz und Hopfen überwiegend über Partner und Lieferanten aus der Region, um kurze Transportwege zu sichern. Das gilt auch für Verpackungsmaterialien wie Flaschen, Kisten oder Verschlüsse. Die Brauerei ist zudem Verfechter der Mehrwegflaschen. Diese sind nicht nur ökologisch sinnvoller, sondern verursachen weitaus weniger CO2 in der Herstellung als Einwegflaschen.

Besonderheit des Unternehmens:

  • Umweltziele über den gesetzlichen Vorgaben
  • Erste Brauerei, die EMAS-Zertifikat erhalten hat

Lohnenswerte Bemühungen

Dass die zahlreichen Maßnahmen Wirkung zeigen, belegen aktuelle Zahlen, die in der 2019 vorgelegten Umwelterklärung von Riegele erfasst sind. So konnte durch die Umstellung von Heizöl auf emissionsärmeres Erdgas die CO2-Emissionen zwischen den Jahren 2014 und 2016 bereits um 17 % gesenkt werden. Riegele erreichte damit sein erstes Umweltziel. Auch der Bezug von Fremdstrom ist durch den Neuaufbau des Warmwasser-Systems und dem neuen energiesparenden Dampfkessel um 9,5 % gesunken. 2020 konnte der Energieverbrauch um weitere 5 % gesenkt werden, indem die Büroräume des Unternehmens mit Hilfe der Abwärme der Produktion beheizt und im Logistikzentrum eine Fußbodenheizung eingebaut wurden.

Regionale Verantwortung

Der seit 1386 existierenden, familiengeführten Brauerei ist es ein Anliegen, Verantwortung für die Region zu übernehmen: „Wir sind ein kleines Unternehmen, tragen aber große Verantwortung gegenüber der Umwelt“, unterstreicht auch Frank Müller. Für Brauereien ist das Thema Energie- und Ressourceneffizienz ein wichtiger Faktor, um zukunftsfähig zu bleiben. „Mittelständler wie die Brauerei Riegele haben einen entscheidenden Vorteil: Sie denken langfristig und realisieren auch Investitionen, die sich nicht innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahre amortisieren“, erklärt Matthias Voigtmann von ECA Concept GmbH, der die Brauerei seit mehr als 10 Jahren als Berater für Energie- und Ressourceneffizienz begleitet. Riegele schafft somit Perspektiven. Es werden nicht nur lokale Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch eine gesunde Wirtschaftsstruktur in der Region vorangetrieben. Riegele beweist: durch ein systematisches und vor allem weitsichtiges Umweltmanagement kann erfolgreich in die Zukunft investiert werden.

Wir sind ein kleines Unternehmen, tragen aber große Verantwortung gegenüber der Umwelt. Und wir können stolz darauf sein, seit Jahren unsere Umweltziele immer deutlich höher zu stecken, als es der Gesetzgeber vorschreibt.

Frank Müller – Braumeister und technischer Leiter von Riegele

Drei Tipps zum Nachmachen:

  • Geld in die Hand nehmen und eine transparente Datenbasis schaffen
  • Langfristig planen und auch andere Branchen als Benchmark besuchen
  • Mut zur Umsetzung und querzudenken

Weiterführende Links

Brauhaus Riegele Webseite

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